Fakten über Kaffee, die nicht jeder kennt
Nicht umsonst gibt es die sprichwörtliche „deutsche Kaffeezeit“: Kaffee ist das bevorzugte Getränk der Deutschen. Rund 86 Prozent der Erwachsenen trinken laut Deutschem Kaffeeverband täglich oder mehrmals wöchentlich Kaffee. In der Geschichte des belebenden Heißgetränks finden sich zahlreiche Mythen und Fakten, die zum Standardwissen eines jeden leidenschaftlichen Kaffeetrinkers gehören.
Die Entdeckung des Kaffees
… geht der Legende nach auf die Beobachtungen eines Ziegenhirten zurück, der von der nächtlichen Überaktivität seiner Herde geplagt war. Ein Mönch des benachbarten Klosters, dem der Hirte hiervon berichtete, entdeckte, dass die Ziegen die roten Beeren eines Strauches fraßen. Mit heißem Wasser übergossen, bereitete dieser Mönch so anschließend den ersten Kaffee.
Kaffee ist nicht nur ein Genussmittel: Heute weiß man um die positiven Eigenschaften des maßvollen Kaffee-konsums. Auch bis ins 12. und 13. Jahrhundert wurden die aus Äthiopien stammenden Bohnen als Heilmittel eingesetzt. Qahwa, wie der Kaffee auf Arabisch heißt, ist auch deshalb in der arabischen Welt so beliebt, da Koffein – anders als Alkohol – laut Koran nicht verboten ist. Über die Handelsstädte Medina und Mekka wurde der Kaffee in Kleinasien, Ägypten und Europa eingeführt. Dennoch hatten die arabischen Länder ein Handelsmonopol auf Kaffee, welches es zu bewahren galt. Daher übergoss man die rohen Kaffeebohnen mit kochendem Wasser, um ihre Keimfähigkeit zu unterdrücken und den Handelspartnern die Anzucht unmöglich zu machen. Trotzdem gelang es den Niederländern im 17. Jahrhundert, Kaffeepflanzen in ihren Kolonien zu kultivieren. Das 18. Jahrhundert schließlich sah den Kaffee als globales Handelsgut, welches in zahlreichen Ländern weltweit angebaut wurde. Hierzulande verhängte Friedrich der Große 1781 den „Brennzwang“, nachdem er ein staatliches Kaffeemonopol für Preußen eingeführt hatte. Dieser untersagte Privatpersonen den Besitz und das Rösten von Kaffeebohnen. Damit einzig in den königlichen Röstereien gebrannt wurde, heuerte Friedrich „Kaffeeschnüffler“ an, die gesetzeswidrige Kaffeeproduktion mit Hilfe ihres Geruchssinns aufdecken sollten.
Doch Àpropos Heilmittel: Hier gilt – wie immer – nur in Maßen! Wer ca. 100 Tassen Kaffee am Tag trinkt, ist nämlich auf dem besten Weg sich umzubringen. Der Koffeinpegel im Blut wäre dann nämlich lebensbedrohlich hoch. Allerdings ist bisher kein Todesopfer bekannt, was angesichts der Menge auch kaum verwunderlich sein dürfte. Tödliche Absichten hatte die Kaffeepflanze allerdings von Anfang an: Schließlich entwickelte sie das Koffein einzig und allein, um sich vor Insekten zu schützen. Das Alkaloid ist nämlich eine Art natürliches Insektenvernichtungsmittel.
Bis heute ist Kaffee der meistgehandelte Rohstoff der Welt – noch vor Rohöl. Der Gesamthandelswert beläuft sich auf ca. 100 Milliarden Dollar. Dabei werden 90% des Kaffees in Entwicklungsländern angebaut, während die Top 10-Konsumenten ausschließlich Industriestaaten sind. Natürlich sind es eben genau jene, die mit dem importierten Kaffee des meiste Geld verdienen. Den Bauern bleibt am wenigsten… Die Kaffeeindustrie zählt außerdem ca. 25 Millionen Beschäftigte weltweit.
Das Koffein selbst wurde übrigens vom Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge entdeckt. Dessen Bekannter Johann Wolfgang von Goethe regte diesen dazu an, Kaffeebohnen zu destillieren. In der DDR hatte das Getränk den an ein westdeutsches Produkt angelehnten, abfälligen Namen „Erichs Dröhnung“. Da sich nämlich kaum jemand Röstkaffee leisten konnte, wurde ein Ersatz aus Kaffee, Getreide, Zuckerrüben und Erbsen eingeführt.
Wow, 2300 Tassen pro Sekunde:
500 Milliarden – so viele Tassen Kaffee werden weltweit jährlich getrunken. Die Finnen sind dabei die Spitzenreiter mit einem pro Kopf Konsum von 13 kg Kaffeepulver pro Jahr. Zum Vergleich: Wir Deutschen verbrauchen ca. die Hälfte und sind damit auch ganz gut dabei. Pro Sekunde macht das übrigens ca. 2300 Tassen. Ganz unten im europäischen Vergleich ist die Türkei mit gerade einmal 0,5 kg. Nicht nur das: Anstatt traditionsreichen Mokka trinken sie am liebsten löslichen Instant-Kaffee.
Eine Kaffeepflanze ist ein sogenanntes Rötegewächs mit zymösen Blütenständen. Ist so. Sie braucht ca. 4 Jahre bis sie ausgewachsen ist und kann in einem Jahr gerade einmal genug Bohnen tragen, um eine 500g Packung Röstung zu füllen. Aus botanischer Sicht – und so sehen wir das an dieser Stelle – handelt es sich nicht um eine Bohne, sondern um rote Steinfrüchte, die sogenannten Kaffeekirschen. Oliven haben ja auch keinen Kern, sondern einen Stein. Aber genug hierzu.
Mit ca. 80 Euro pro Tasse gilt der indonesische Kopi Luwak als der teuerste Kaffee der Welt. Die frischen Kaffeebohnen werden von einem Wiesel ähnlichen, aber zur Gattung der Wildkatzen gehörenden Tier namens Fleckenmusang gegessen, teilweise verdaut und auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Erst dann erfolgt die Röstung. Das besondere und bestimmt unvergleichliche Aroma wird auf die Verdauungssäfte der Tiere zurückgeführt. Da schmeckt’s doch gleich viel besser!
Es gibt tatsächlich nationale Kaffee-Feiertage. In den USA wird dieser Tag am 29.09 gefeiert, in Deutschland am 28.09, in Irland am 19.09 und in Japan am 1.10. Warum man sich allerdings auf den Herbst geeinigt hat, ist unbekannt. Leider ist dieser Ehrentag nicht staatlich anerkannt und somit kein offizieller Feiertag. Schade eigentlich.
Alternativer Antrieb im Car-puccino:
Was haben wir über diesen spitzfindigen Namen gelacht… nicht. Der Verbrauch dieses sinnlosen Fahrzeugkonzepts belief sich auf ca. 20 kg Kaffeepulver pro 100 km. Die britischen Journalisten und Ingenieure des Projekts kamen damit sogar in das Guinness-Buch der Rekorde. Wenigstens sollen sie für ihre Irrfahrt nur Kaffeesatz verwendet haben.
Ökologischer Antrieb durch Kaffeesatz
Die Kamera-Überwachung einer Kaffeemaschine über das Internet gilt als echte Innovation in der Online-Branche. 1990 wurde die Webcam von Wissenschaftlern der Cambridge University entwickelt und installiert, um den Füllstand der Maschine ständig im Blick zu haben. Dadurch mussten sie keine unnötigen Wege zurücklegen. Ende 2001 wurde die Cam schließlich abgeschaltet und später für etwa 4000 Euro auf eBay versteigert.
Starbucks und griechische Mythologie:
Was hat griechische Mythologie mit einem Roman aus dem 19. Jahrhundert zu tun? Und vor allem: Wie kommt es, dass beides zusammengenommen einen amerikanischen Coffeeshop ergibt? Starbucks war der Name des Steuermannes in Herman Melvilles Roman „Moby Dick“. Damit will der Konzern auf die Kaffee-Importe aus Übersee verweisen. Das Logo soll eine Sirene zeigen – bekannt aus Homers Odyssee – welche Seefahrer durch ihren Gesang ins Verderben führte. Der Kaffee von Starbucks ist aber trotzdem ganz gut – ehrlich!
Katzenkaffee im Katzen-Café:
Alleine im Café zu sitzen ist nicht wirklich schön, aber alternativ in ein Katzen-Café gehen? Hierbei handelt es sich um einen neuen Trend für gestresste (und einsame) Großstädter mit Haustierverbot in der eigenen Wohnung.
Katzen-Café in Japan
Ursprünglich stammt die Idee aus dem asiatischen Raum. Kaffeehausbesitzer versorgten streunende Katzen, die sich schließlich rund um die Uhr im Café aufhielten. Nun gibt es in Deutschland bereits zahlreiche Nachahmer, denn angeblich soll die Kombination aus Streichelzoo und Café eine beruhigende Wirkung haben. Flauschige Katzenkörper, monotones Brummen und ein Tässchen Kaffee – wer’s mag, entsprechende Angebote gibt es fast in jeder Großstadt.
Jakobs Krönung kennt jeder, aber wie sieht es mit Erichs Dröhnung aus? Ja, auch Kaffee war ein Luxusgut in der ehemaligen DDR. Das Volk bekam stattdessen einen Kaffeeersatz serviert. Der schmeckte allerdings so widerlich, dass sie lieber keinen Kaffee tranken. Den Kaffee konnte man ihnen also nehmen, den Humor aber nicht! Schnell war die Brühe als Erichs Dröhnung verschrien.
Fanatische Christen wollten die Verbreitung des „heidnischen“ Kaffees aufhalten. Ein Papstbesuch bei Clemens VIII brachte aber nicht den gewünschten Erfolg, denn dieser soll nach dem Probekosten proklamiert haben: Es sei eine Sünde, dieses Getränk den Ungläubigen zu überlassen. Damit war der Weg nach Europa geebnet und der Siegeszug „arabischen Weins“ besiegelt. Der Rest ist Geschichte!
Die Parole von Friedrich dem Großen hatte einen rein wirtschaftlichen Hintergrund: Deutschland musste Kaffee für teures Geld importieren und außerdem wollte man den heimischen Brauereien wieder zu mehr Umsatz verhelfen. Friedrich der Große war selbst gelernter Bierbrauer, aber auch ein passionierter Kaffeetrinker. Heute nimmt der Fiskus übrigens 1 Milliarde Euro an Kaffeesteuern ein…
Kaffee – der Motor der Industrialisierung!
Damit die Arbeiter nicht träge oder müde vor sich hinarbeiteten, am Ende vielleicht noch einen Betriebsunfall erlitten oder schlimmer noch, unproduktiv waren, erkannten die Fabrik-Eigentümer relativ früh, dass ein Kaffee am Morgen die Produktivität steigert! Was früher die Industrialisierung war, ist heute natürlich der Kapitalismus. Mit dieser Anekdote wollen wir euch jedoch nicht den Appetit verderben!
Makeup wichtiger als Tischmanieren:
Im 18. Jahrhundert war es in adeligen Kreisen üblich, den Kaffee aus der Untertasse zu schlürfen. Der Grund: Der Kaffee durfte nicht allzu heiß sein, denn das ließ die üppig aufgetragene Schminke zerlaufen. Arbeiter und Bauern hingegen löffelten ihren Kaffee aus tiefen Tellern. Man hatte ja keine Schminke… und keine Tassen. So gesehen war das Kaffeeservice, das die deutschen Fußballerinnen zum EM-Sieg 1989 bekommen haben, ein nicht allzu schlechtes Geschenk 😉
Beitrags-Navigation
2 Kommentare zu “ Fakten über Kaffee, die nicht jeder kennt ” Kommentar schreiben →
Es gibt noch eine andere Legende über die Herkunft des Kaffes welche besagt, dass die grünen Bohnen zuerst von Nomadenstämmen im Hochland von Äthiopie gekaut wurden. Schon 1015 hat der berühmte persische Arzt und Philosoph Ibn Sina erkannt, was heutzutage jedermann weiß, dass Kaffee ein hervorragend stimulierendes Pharmakon ist. Es verwundert daher niemanden, dass Kaffee das Volksgetränk Nr. 1 in Deutschland ist, noch vor Wasser und Beer!
Ein spannender Beitrag! Die gesellschaftliche Dimension von Kaffee im 18Jahrhundert und der Beitrag von Kaffee zu effektiverer Arbeit war mir so noch nicht bekannt. Gut für den Kaffeegenuss, dass Schminke heute Wasser- und Temperatur-beständiger ist 😉
Kaffee-Anbaugebiete & Herkunft
Die Namen und Bezeichnungen von Kaffee-Röstungen vermitteln immer Fernweh nach exotischen Ländern und Gebieten. Da liest man zum Beispiel Äthiopien, Brasilien oder Sumatra. Oder kontinental ausgedrückt: Afrika, Mittel- und Südamerika sowie Teile Asiens. Wenn man sich einmal die Landkarte anschaut, stellt man fest, dass diese Regionen sich alle um einen Breitengrad tummeln – dem Äquator. Diese Anbaugebiete werden auch gerne unter dem Begriff „Kaffeegürtel“ zusammengefasst. Denn dort und auch nur dort, lassen sich Kaffeepflanzen kultivieren. Das liegt an den besonderen klimatischen Bedingungen: kein Frost und tropisches Wechselklima. An dieser Stelle wollen wir die wichtigsten Anbaugebiete vorstellen und euch weitere Infos geben.
Das bevorzugte Klima der Kaffeepflanzen
Die in Europa bekannte Kaffeebohne stammt von der Kaffeepflanze, die zur Gattung der Pflanzenart Rubiceae gehört. In deren Früchten, auch Kaffeekirschen genannt, reifen die Bohnen, die geröstet und zu Kaffee weiterverarbeitet werden. Doch die Kaffeepflanzen benötigen besondere geographische und klimatische Verhältnisse, da diese nur im feucht-milden Klima optimal gedeihen. Die Temperaturen sollten zwischen 15 und 28 Grad Celsius liegen. Hinzu kommt, dass sie dennoch viel Niederschlag und Sonneneinstrahlung benötigen. Aus diesem Grund gedeihen sie am besten in tropischen Höhenlagen, ab ca. 200 bis 2000 Meter Höhe.
Weitere Anbaugebiete und ausführliche Infos findet ihr unten
Fair Trade
Auch unter Kaffeetrinkern setzt sich der Trend zum bewussten Genuss zunehmend durch.…
Third Wave of Coffee – Kaffeerevolution 3.0
Kaffee ist Lifestyle. Trank man vor ein paar Jahren einfach nur seinen…
Bonaverde – ein Berliner Startup
„Kaffee-Revolution“ – Bonaverde scheut sich nicht vor großen Worten. Denn mit bereits…
Kaffeeröstung
Rohe Kaffeebohnen sind für Menschen nicht genießbar. Daher müssen die Bohnen geröstet…
Kaffee selbst anbauen – So gelingt die Aufzucht einer eigenen Kaffeepflanze
Die Aussaat einer Kaffeepflanze ist ganzjährig möglich. Am besten gelingt die Anzucht…
Überblick über die wichtigsten Kaffeeanbaugebiete
Kaffee-Anbaugebiet: Brasilien
Brasilien – das Land des Fußballs, des Karnevals und natürlich des Kaffees, denn mit großem Abstand zu Vietnam produziert das südamerikanische Land immerhin 34 % des weltweit gehandelten Kaffees. Dabei ist Brasilien beherrscht von Gegensätzen, denn das Land mit dem international siebthöchsten Bruttoinlandsprodukt ist gleichzeitig eines der ärmsten Länder der Welt.
Kaffeekultur in Brasilien
Brasilien ist der größte Kaffeeexporteur weltweit – und das mehrere gute Gründe. Zunächst einmal wird Kaffeekultur in Brasilien selbst ganz groß geschrieben. In dem größten südamerikanischen Land wird Kaffee mit Gastfreundlichkeit und Genuss verbunden, denn egal, wann man ein Haus betritt, einen Cafezinho, einen kleinen schwarzen, starken Kaffee, bekommt man dort eigentlich immer angeboten. Dieser kleine Kaffee ist ein fester Bestandteil des brasilianischen Alltags: ob im Büro, bei Freunden, zu Hause oder auch im Café. Und so ist es natürlich wenig verwunderlich, dass Brasilien nicht nur im Kaffeegenuss, sondern auch in der Kaffeeproduktion ganz vorn mit dabei ist.
Kaffee-Export-Land Brasilien: die wichtigsten Zahlen
Im Land des Sambas gibt es rund 287.000 Farmen, die Kaffee anbauen, mit einer Größe von jeweils einem Hektar bis hin zu 25.000 Hektar Land. Auf diesen Anbauflächen werden jährlich ca. 45 Millionen Säcke Kaffeebohnen à 60 kg geerntet, wovon ca. 80% Arabica- und 20% Robusta-Bohnen sind. Einen großen Anteil der Kaffeeernte verbrauchen die Brasilianer höchst persönlich und zwar ungefähr ein Fünftel ihres jährlichen Ertrags. Rund ein stolzes Drittel des gesamten aus Brasilien exportierten Rohkaffees dürfen allerdings wir Deutschen genießen. Trotzdem die Anbaufläche für Kaffee in Brasilien kürzlich deutlich zurückgegangen ist, ist der Kaffeeertrag kurioserweise um 165 % auf 1.346 kg/Hektar gestiegen – was zum einen daran liegt, das bessere Maschinen eingesetzt werden und zum anderen an der Verwendung von Pestiziden, die sowohl ökologisch als auch gesundheitlich fatale Folgen nach sich zieht.
Brasiliens Anbaugebiete
Das Brasiliens Kaffee so beliebt ist, liegt natürlich auch an der geografischen Lage des südamerikanischen Landes. Das Klima Brasiliens ist größtenteils eher tropisch, im südlichen Teil des Landes allerdings eher gemäßigt. Doch nicht nur klimatisch, auch landschaftlich unterscheiden sich der nördliche Teil mit eher flachem Land und der südliche Teil, der durch Hochland, Hügel und Berge geprägt ist. Aufgrund der geografischen und klimatischen Vorteile wird der Löwenanteil des brasilianischen Kaffees in den vier südöstlichen Staaten Paranà, Sao Paulo, Minas Gerais sowie Espirito Santo angebaut. In diesen Anbaugebieten entstehen natürlich auch die verschiedensten Sorten und Geschmacksnuancen, wobei brasilianische Arabica-Bohnen, besonders die Sorten Santos und Bourbon Santos, generell eher süßlich sowie mild im Geschmack sind und nur wenig Säure enthalten.
Kaffeeanbau in Brasilien: Brasiliens Kaffeegeschichte
Kaffee ist in Brasilien von jeher verwurzelt – sollte man meinen. Doch das ist ein Irrglaube, denn die Kaffeepflanze hat ihren Weg nach Brasilien erst im Jahre 1727 gefunden und zwar als Schmuggelware. Francisco de Melo Palheta, ein in Brasilien lebender Portugiese, war es, der bei einer Reise den Gouverneur von Französisch-Guayana bat, ihm ein paar Kaffeepflanzen mit auf den Weg zu geben. Der König Frankreichs jedoch weigerte sich, dem Reisenden aus Brasilien seinen Wunsch zu erfüllen. Doch Melo Palheta gab sein Anliegen so schnell nicht auf und ließ seinen Charme bei der Gemahlin des Gouverneurs spielen und bekam – siehe da – ein paar Kaffeesamen von ihr, die er, versteckt in einem Blumenstrauß, mit nach Brasilien brachte. Somit war das Kaffeeland Brasilien geboren!
Brasilianischer Kaffee auf einen Blick
- Ernte: Mai bis November; die Kaffeebohnenlese erfolgt überwiegend per Hand; getrocknet wird in der Regel in der prallen Sonne
- Klima: tropisch
- Export: ganzjährig; verschifft wird von Santos, Salvador, Rio de Janeiro
- Volumen: ca. 80.000.000 Säcke zu je 60 kg (Jahr)
- Abnehmer: USA + Europa
- Kritik: Produktionsbedingungen -> meist großzügiger Einsatz von Pestiziden
- Geschmack: überwiegend mild mit wenig Säureanteil
Kaffeeanbaugebiet: Kolumbien
Der Andenstaat Kolumbien ist der drittgrößte Kaffeeexporteur weltweit – kein Wunder, denn der Anbau des schwarzen Goldes ist seit schon fast 300 Jahren Tradition in dem südamerikanischen Land. Der kolumbianische Kaffee zeichnet sich seit eh und je durch eine hohe Qualität und seine Sortenreinheit aus, was nicht zuletzt auch der Grund für seine weltweite Beliebtheit ist und für rund 500.000 Kolumbianer die Haupteinnahmequelle darstellt.
Kaffeekultur in Kolumbien
Für die Kolumbianer ist Kaffee mehr als nur ein wichtiges Exportgut, denn er gehört fest zur kolumbianischen Kultur. Im Umkehrschluss legen die meisten kolumbianischen Kaffeefarmer viel Wert auf eine hohe Kaffeequalität und eine biologische Anbauweise. Dazu gehört selbstverständlich auch die leidenschaftliche Pflege der Kaffeepflanzen und das wertvolle Know-how der Farmer über ihre Bedürfnisse. Getrunken wird der Kaffee in Kolumbien üblicherweise schwarz, ohne Milch und ohne Zucker. Den Tinto, so wie der typisch kolumbianische, bittere Kaffee genannt wird, genießen die Einheimischen meistens in Gesellschaft in gemütlichen, bunt eingerichteten Cafés aus traditionellem, weißem Porzellangeschirr.
Kaffeeproduktion in Kolumbien
Lange war Kolumbien hinter Brasilien der zweitgrößte Kaffeeexporteur der Welt, doch dem südamerikanischen Land wurde dieser Platz aufgrund seiner rückläufigen Kaffeeproduktion in den Jahren 2008-2012 in kurzer Zeit von dem asiatischen Kaffeeland Vietnam streitig gemacht. Insgesamt betrug das gesamte Erntevolumen in den Jahren 2009 und 2010 rund 12,5 Millionen Säcke (60kg/Sack), wovon gute 8.228 Tonnen Kaffee in den Export flossen und somit rund 6,2 % der weltweiten Kaffeeproduktion ausmachten. Die Exportmengen sind im Jahre 2013 allerdings wieder merklich angestiegen. Im Vergleich zu anderen Ländern, importierte Deutschland im Jahre 2010 relativ wenig kolumbianischen Kaffee. Die Nachfrage nach den hochwertigen und sortenreinen Arabica-Bohnen, die den kolumbianischen Kaffee so gut schmecken lassen, jedoch, lassen die Nachfrage in den Jahren deutlich in die Höhe schnellen. Das macht es für das wundervolle Andenland schwer, der Nachfrage gerecht zu werden: Zunächst einmal werden nur 66% des Kaffee auf modernen Plantagen und der Rest noch immer in Kleinst- und Familienbetrieben produziert, außerdem erfolgt die Ernte nach wie vor mit der Hand und dass auf ganzen 750.224 Hektar Anbaufläche.
Kolumbiens Anbaugebiete
Der Löwenanteil des kolumbianischen Kaffees wird in drei Departamentos Kolumbiens angebaut: Caldas, Risaralda und Quindío – das Anbaugebiet wird deshalb auch insgesamt als „Kaffee-Dreieck Kolumbiens“ bezeichnet. Der Kaffee aus dieser Region ist dafür bekannt, besonders mild zu sein. Im Departamento Caldas liegen die Hauptproduktionsstätten für Kaffee in den Städten Manizales und Chinchiná, die Kulturlandschaft um Chinchiná wurde 2011 sogar zum Weltkulturerbe ernannt. Im Departamento Risaraldo wiederrum, wird der Kaffee hauptsächlich in einem Gebiet namens „eje cafetero“ angebaut, das über eine sehr fruchtbare Vulkanerde verfügt, die perfekte Bedingungen für das Wachstum von Pflanzen wie Kakao, Zuckerrohr und selbstverständlich auch Kaffee bietet. Im dritten Departamento des Kaffee-Dreiecks, Quindío, leben die Menschen in erster Linie von der Arbeit in der Landwirtschaft, da hier die Pflanzenwelt durch das milde Klima sehr gut gedeiht – kein Wunder, dass sich auch die Kaffeepflanze hier wohlfühlt.
Aber auch im Norden Kolumbiens, in der Sierra Nevada de Santa Marta, bietet die Natur den Kolumbianern ein furchtbares Kaffeeanbaugebiet. In der Region dieses Küstengebirges, welches das höchste der Welt ist, wird der Kaffee auf einer Höhe von 900 m – 1600 m angebaut. Der Kaffee aus den drei verschiedenen Anbauzonen La Guajira, Magdalena und Cesar zeichnet sich natürlich auch durch zahlreiche verschiedene Geschmacksnuancen wie Nuss, Schokolade und Karamell aus.
Kaffeeanbau in Kolumbien: Geschichte des Kaffees in Kolumbien
Auch in Kolumbien ist die Kaffeepflanze nicht heimisch. Erst im Jahre 1723 wurden die ersten Kaffeepflanzen durch einen Jesuiten von den französischen Antillen über Venezuela ins Land gebracht. Von diesem Zeitpunkt an war und ist der Kaffeeanbau in Kolumbien bis heute nicht mehr wegzudenken.
Kaffee-Anbaugebiet Kolumbien auf einen Blick:
- Beschäftigung: Haupteinnahmequelle für rund 500.000 Menschen
- Produktion: 2008-2012 rückläufig, seit 2013 wieder steigend
- Sorten: Hauptsächlich Arabica, auch andere
Kaffeeanbaugebiet: Die Dominikanische Republik
Die Dominikanische Republik – wer an das karibische Paradies denkt, wird es höchstwahrlich erst einmal mit Sonne, Strand und Traumurlaub assoziieren als mit dem Anbau von Kaffee. Das kommt allerdings nicht von ungefähr – zwar zeichnet sich der Kaffee aus der Dominikanischen Republik durch seinen ursprünglichen Anbau durch eine besondere Feinheit sowie eine hohe Qualität aus, trotzdem werden verhältnismäßig nur sehr geringere Mengen des dominikanischen Kaffees global gehandelt.
Kaffeekultur in der Dominikanischen Republik
Nein, in der Karibik wird nicht nur Rum geschlürft! Auf allen karibischen Inseln, aber auch in der Dominikanischen Republik steht Kaffee ganz oben auf der Liste der beliebtesten Getränke, denn die Einwohner des Inselparadieses sind sich der Qualität und des Geschmacks ihrer Kaffeepflanzen durchaus bewusst. Aufgrund ihres kräftigen Geschmacks wird die geröstete Bohne hier am liebsten als Espresso oder als Espresso-ähnlicher Kaffee getrunken. Wer in der Dominikanischen Republik einmal einen ganz typischen Kaffee genießen möchte, der sollte sich einen Cafecito bestellen – ein Tässchen starken Kaffee, gesüßt mit ordentlich Zucker.
Kaffeeproduktion & -Anbau in der Dominikanischen Republik
In der Dominikanischen Republik wird ausschließlich Arabica-Kaffee von insgesamt rund 50.000 kleineren Kaffeeproduzenten nach traditionellen Anbaumethoden angebaut. Der Kaffeeanbau wird hier längst nicht so groß betrieben wie beispielsweise in Brasilien oder Ecuador – somit besitzen auch nur ca. 40 % der dominikanischen Kaffeebauern mehr als einen halben Hektar Land. Zum traditionellen Anbau gehört unter anderem die mühevolle Kaffeeernte per Hand – diese Art der Lese ist zwar sehr aufwendig, jedoch ist der Ausschuss der Bohnen dafür umso geringer. Die Erntezeit auf der karibischen Insel beginnt üblicherweise im September und dauert bis Dezember. Wenn die hochwertigen Kaffeebohnen einmal geerntet sind, werden sie nass aufbereitet, fermentiert und anschließend sonnengetrocknet. Dank des traditionellen, aber auch sehr mühsamen Anbaus konnten im Jahre 2015 rund 57.011 Zentner Kaffeebohnen aus der Dominikanischen Republik exportiert werden. Zwar ist damit der Anteil am globalen Kaffeehandel recht klein, dafür überzeugt der dominikanische Kaffee mit einem unnachahmlichen Geschmack und besonderer Qualität.
Die Dominikanische Republik und ihre Kaffee-Anbaugebiete
Im Norden der Dominikanischen Republik herrscht mit rund 30°C Durchschnittstemperatur ein sehr heißes und trockenes Klima, das für den Kaffeeanbau keine optimalen Bedingungen bietet. Etwas kühlere Temperaturen und eine höhere Niederschlagswahrscheinlichkeit findet man hingegen im südlicheren Teil der Dominikanischen Republik vor, schließlich ist die Landschaft hier auch von Gebirgen geprägt, deren Gipfel bis zu 3.100 Metern in die Höhe ragen. Die klimatischen und geografischen Voraussetzungen lassen den Kaffee im Süden der Dominikanischen Republik besonders gut gedeihen – besonders die Regionen Barahona, Ocua und Juncalito sind für die hervorragende Qualität ihrer Kaffeebohnen bekannt. Der Geschmack des typisch dominikanischen Kaffees ist von einem vollen Körper, einer mittleren Säure und Natürlichkeit geprägt und wird durch leicht schokoladene Nuancen abgerundet.
Geschichte des Kaffeeanbaus in der Dominikanischen Republik
Die erste Kaffeepflanze wurde bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts auf der karibischen Insel angebaut und stellte den Anfang einer traditionsreichen Produktion dar. Trotzdem fiel der Anbau von Kaffee in der Dominikanischen Republik schon immer vergleichsweise klein aus – hier war Zucker lange das Exportgut Nummer 1. Dies ist allerdings auch der Grund dafür, dass der dominikanische Kaffee so hochwertig und einzigartig im Geschmack ist: Die Kaffeebauern haben sich von Beginn an mehr auf die Qualität als auf die Quantität des Kaffees konzentriert.
Kaffee-Anbaugebiet Dominikanische Republik auf einen Blick:
- Typisches Kaffeegetränk: Cafecito
- Produktion: ca. 50.000 kleinere Kaffeeproduzenten
- Sorten: Ausschließlich Arabica
Kaffeeanbaugebiet: Äthiopien
Äthiopien ist ein durch und durch bemerkenswertes Land. Das einzige afrikanische Land, das nie von den Europäern vollständig kolonisiert wurde, ein Kalender mit 13(!) Monaten und ganz nebenbei noch die Geburtsstätte der Kaffee. Kein Wunder, dass der Kaffee in der äthiopischen Kultur seinen festen Platz eingenommen hat und nicht mehr wegzudenken ist.
Kaffeekultur in Äthiopien
Äthiopien am Horn von Afrika gilt als das Ursprungsland des Kaffees. Der Legende nach wurde hier im 9. Jahrhundert die Wirkung des Kaffees entdeckt. Ein Hirte, dessen Ziegen die roten Bohnen gefressen hatten, wunderte sich über die starke Aktivität seiner Tiere und probierte die Früchte selbst. Über den Orient fand der Kaffee später seinen Weg nach Europa.
Die Familien lassen sich trotz der dort herrschenden Armut ihren Lebenswillen und ihre Gelassenheit nicht nehmen. Insbesondere auf dem Land lebende Familien treffen sich mehrmals am Tag zu einer Kaffeezeremonie zusammen um gemeinsam Kaffee zu trinken. Durch die Besatzungszeit der Italiener in den späten Dreißigern gibt es in jedem kleinen Dorf sogar Cappuccino zu genießen.
Kaffeeproduktion & -Anbau in Äthiopien
Der Kaffee wird in Äthiopien noch von Hand von wild wachsenden Kaffeebäumen geerntet. Denn dort im abbessinischem Hochland liegt der Geburtsort des Kaffees. Die Kaffeeernte wird überwiegend von Kleinbauern betrieben, die die Kaffeekirschen von den bis zu 20 Meter hochgewachsenen Bäumen ernten. Durch ihren Standort im Mischwald sind die Pflanzen weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten als etwaige Monokulturen. Oft werden die gepflegten Waldgärten mit allerlei Nutzpflanzen bepflanzt. So wächst Hirse und Mais neben Kaffeepflanzen und weiteren Kulturpflanzen. Die Arbeit ohne Maschinen garantiert höchste Qualität, da nur reife Früchte geerntet werden. Deren Haupterntezeit liegt zwischen Oktober und April.
Oft organisieren sich die Kleinbauern in Kooperativen um auf dem Markt zu überstehen. Durch gemeinsame Arbeit lassen sich größere Mengen verarbeiten und trotzdem die hohe Qualität beibehalten. So hat sich die äthiopische Kaffeebranche zu einer ernsthaften Alternative zum Plantagenkaffee aus Brasilien entwickelt.
Äthiopien und ihre Kaffee-Anbaugebiete
Geerntet wird der Kaffee meist in naturbelassenen Waldgärten. Zu finden sind die Anbaufelder rund um Äthiopiens Hauptstadt Adis Abeba. Der äthiopische sonnengetrocknete Kaffee stammt aus den östlich gelegenen Bergregionen und wird Harar genannt. Aus dem Hochland südlich und westlich der Hauptstadt stammt der gewaschene Kaffee. Benannt werden sie immer nach ihren Herkunftsregionen wie zum Beispiel Sidamo, Limu und Yirgacheffe. Geschmacklich gibt es zwischen den Harrars und gewaschenen Kaffees große Unterschiede. Erstere schmecken eigenwillig und mehrdeutig, während die gewaschenen Sorten durch helles Aroma mit Fruchtnote bestechen.
Geschichte des Kaffeeanbaus in Äthiopien
Die Geschichte der Kaffeeproduktion ist eng mit der Geschichte des Landes verknüpft. Das leuchtet ein, ist es doch Äthiopien, wo der Kaffee das erste Mal hergestellt wurde. Durch die vielen Unruhen im letzten Jahrhundert – sei es durch Nachbarländer oder regionale Streitigkeiten der mehr als 80 verschiedenen Ethnien im Land – gehört Äthiopien zu einem der ärmsten Länder der Welt. Mancherorts fehlen Wasser und Elektrizität, die Arbeitslosenquote ist hoch. Da ist der Kaffee oftmals das einzige, das das Land am Leben hält. 85 Prozent der Arbeitsplätze sind eng mit der Kaffeeproduktion verknüpft, ca. 60 Prozent der staatlichen Einnahmen stammen aus dem Export von Kaffeebohnen.
Kaffee Herkunft - Woher kommt das beliebte Getränk der Deutschen überhaupt?
Der Ursprung der Coffea-Arten führt nach Afrika. Die am längsten bekannte wild wachsende Art ist der Arabica-Kaffee. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt im südwestlichen Hochland Äthiopiens sowie im angrenzenden Boma Plateau im Sudan. Dort wächst er in kühlen schattigen Wäldern in Höhenlagen zwischen 1.300 bis 1.800 m über NN. Andere Wildarten wachsen in der tropischen Regenwaldvegetation. Der wild wachsender Robusta-Kaffee wurde 1889 im Kongo entdeckt. Aber auch in einigen anderen Regionen Westafrikas nahe des Äquators kommt er verstreut vor.
Kaffee Arabica und Robusta
Der erste Kaffee-Anbau der Sorte Arabica wurde im 15. Jahrhundert in Terrassengärten im Südjemen betrieben. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Monopolstellung der Araber beim Kaffee-Anbau durchbrochen und der Arabica-Kaffee verbreitete sich nach und nach über Sri Lanka, Java und Südamerika weltweit. Kultiviert wird die Sorte Arabica heute fast überall zwischen dem 23. Grad nördlicher und 25. Grad südlicher Breite in Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien. Brasilien, Kolumbien, Guatemala, Mexiko und die übrigen Staaten Zentralamerikas sind die wichtigsten Arabica Produzenten.
Der Kafffee Robusta ist kälteempfindlicher als Arabica, dieser beschränkt sich beim Anbau auf Gebiete zwischen dem 10. Breitengrad nördlich und südlich des Äquators. Oft sind die Kulturen auch im Flachland angelegt. Die ersten Plantagen mit Robusta-Pflanzen wurden um das Jahr 1900 auf Java (heute zu Indonesien gehörend) angelegt. In den Ländern Vietnam, Indonesien, Uganda und der Elfenbeinküste werden die größten Mengen Robusta Kaffee produziert.
Kaffee
Etymology Edit
Pronunciation Edit
- IPA (key) : /ˈkafe/ ( overall the most common variant )
- IPA (key) : /kaˈfeː/ ( Austrian; occasionally elsewhere, but widely perceived as snobbish )
- IPA (key) : /ˈkafə/ ( parts of northern and eastern Germany )
-
- coffee ( beverage )
- afternoon coffee, coffee and cake ( traditional afternoon meal in northern and central Germany, particularly on Sundays ) Wir fahren am Sonntag zum Kaffee zur Oma. On Sunday, we go to Grandma's for coffee [and cake].
Kaffee
Inhaltsverzeichnis
Substantiv, m Bearbeiten
Anmerkung zum Geschlecht:
Das Geschlecht bei Bedeutung [1] ist regional (Schweiz) sächlich.
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Kaf·fee, Plural: Kaf·fees
Als im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden und Großbritannien der Kaffee nach Deutschland kam, nannte man ihn noch Koffee; erst im 18. Jahrhundert wurde das O zum A, nachdem das französische Wort café → fr Verbreitung gefunden hatte. In Süddeutschland wird er heute noch so genannt. Ursprünglich leitet sich die Bezeichnung vom arabischen قهوة (DMG: qahwa ) „Wein“; später „Trank, der aus Beeren gekocht wird“ ab. Alternativ dazu besagen andere Quellen, dass das Wort Kaffee auch mit dem historischen Königreich Kaffa zu tun hat. [1]
[1] Ich trinke eine Tasse Kaffee. [2] Kaffee wächst in Arabien. [3] Kaffee wird geerntet. [3] „Eine weiße Oberschicht profitierte vom Handel mit Kaffee, Zucker, Baumwolle und Diamanten.“ [2] [4] Kaffee wird geröstet. [4] „Kaffee-Extrakt in fester Form oder in Pastenform darf keine anderen als die durch Extraktion aus Kaffee gewonnenen Bestandteile enthalten.“ [3] [5] Ich lade zum Kaffee ein. [6] Der Kaffee ist fertig; das bedeutet bei uns: aufstehen!
(nordwestdeutsch, mittelwestdeutsch) kalter Kaffee - Getränk, das aus einem Mix von Cola und Orangenlimonade besteht (salopp) etwas ist kalter Kaffee - etwas ist schon seit geraumer Zeit bekannt und daher nicht mehr von Interesse (umgangssprachlich) jemand hat wohl jemand anderen etwas in den Kaffee getan - jemand ist wohl nicht mehr recht bei Verstand (umgangssprachlich) jemandem kommt der Kaffee hoch - jemandem wird übel
Übersetzungen Bearbeiten
- Afrikaans: [1] koffie→ af
- Albanisch: [1] kafe→ sq
- Arabisch(DMG): [1] قَهْوَةٌ ( qahwa ) →ar ; [3, 4] بُنٌّ ( bunn ) →ar
- Aserbaidschanisch: [1] qəhvə→ az
- Asturisch: [1] café→ ast
- Aymara: [1] kafiya→ ay
- Baskisch: [1, 2] kafe→ eu
- Bengalisch: [1] কিফ (किफ, kipha) → bn
- Bosnisch: [1] kahva→ bs
- Bretonisch: [1] kafe→ br ; [4] greunenn gafe→ br , kafeenn→ br
- Bulgarisch: [1, 2] кафе (kafe) → bg
- Chinesisch: [1] 咖啡 (kāfēi) → zh
- Dänisch: [1] kaffe→ dau
- Englisch: [1–4] coffee→ en
- Esperanto: [1, 4, 5] kafo→ eo ; [2, 3] kafujo→ eo
- Estnisch: [1] kohv→ et
- Färöisch: [1] kaffi→ fo
- Finnisch: [1] kahvi→ fi
- Französisch: [1, 4–7] café→ frm; [2] caféier→ frm
- Friaulisch: [1] cafè→ furm, (Kindersprache) chechè→ furm
- Galicisch: [1] café moído→ gl
- Georgisch: [1] ყავა (qava) → ka
- Griechisch (Neu-): [1] καφές (kafés) → el
- Grönländisch: [1] kaffi→ kl
- Guaraní: [1] kafery→ gn , taperyva→ gn
- Gujarati: [1] કૉફી (kôphī) → gu
- Hebräisch: [1] קפה (qapah) → he
- Hindi: [1] कॉफ़ी (kôfī) → hi
- Indonesisch: [1] kopi→ id
- Interlingua: [1] caffe→ ia
- Inuktitut: [1] ᑳᐱ (kaapi) → iu , ᑲᑉᐱ (kappi) → iu ; (im weitesten Sinne)ᐃᒥᓕᐅᖅᐳᖅ (imiliuqpuq) → iu
- Irisch: [1] caife→ ga
- isiZulu: [1] ikhofi→ zu
- Isländisch: [1] kaffi→ is
- Italienisch: [1–3] caffè→ itm; [2] pianta del caffè→ itf
- Japanisch: [1] 珈琲 (コーヒー, kōhī) → ja
- Jiddisch: [1] קאַווע (kave) → yif
- Katalanisch: [1, 2] cafè→ ca
- Koreanisch: [1] 커피 (keopi) → ko
- Krimtatarisch: [1] qave → crh
- Kroatisch: [1, 2] kava→ hr
- Kurdisch: [1] qehwe () → ku
- Ladino: [1] cafè → lad
- Latein: [1] coffea→ la , potus arabicum→ la , cafeum→ la ; [2] Coffea→ la
- Lettisch: [1] kafija→ lv
- Limburgisch: [1] kaffee→ li
- Lingala: [1] kafe→ ln
- Litauisch: [1] kava→ lt
- Luxemburgisch: [1] Kaffi→ lbm
- Maa: [1] olkahawa oldurungi → mas
- Madagassisch: [1] kafe→ mg
- Malaiisch: [1] kopi→ ms
- Maltesisch: [1] kafè→ mt
- Maori: [1] kawhi→ mi
- Marathi: [1] कोफी (kophī) → mr
- Mazedonisch: [1] кафе (kafe) → mk
- Mongolisch: [1] кофе (kofe) → mn
- Niederdeutsch: [1] Koffi→ ndsm; [1, 2] Kaffee→ nds , Kaffe→ nds , Koffie→ nds ; [4] Koffibohnen→ nds ; [6] Koffidrinkenstiet→ ndsf
- Niederländisch: [1, 2] koffie→ nl
- Nordsamisch: [1] gáf'fe → se
- Norwegisch:
- Bokmål: [1] kaffe→ nbm
- Nynorsk: [1] kaffi→ nnm
- Okzitanisch: [1] cafè→ oc
- Pandschabi: [1] ਕਾਫ਼ੀ (kāfī) → pa
- Papiamentu: [1] kòfi→ pap
- Paschtu: [1] قهوه (ghahve) → ps , كافى () → ps
- Persisch: [1] قهوه (ghahve) → fa
- Polnisch: [1] kawa→ pl ; [2] kawowiec→ pl
- Portugiesisch: [1–4] café→ ptm
- Quechua: [1] kajwi→ qu
- Rapanui: [1] kapē → rap
- Rätoromanisch: [1] café → rm ; Surmeirisch: [1] café → rm ; Surselvisch: [1] caffè → rm ; Sutselvisch: [1] cafe → rm ; Oberengadinisch: [1] cafè → rm ; Unterengadinisch: [1] cafè → rm
- Rumänisch: [1] cafea→ ro
- Russisch: [1] кофе (kófe) → ru
- Samoanisch: [1] kofe→ sm
- Sanskrit: [1] यवनदेशीयक्षुद्रफलनिर्हृतः कृष्णवर्णः पानीयविशेषः (yavanadeśīyakṣudraphalanirhr̥taḥ kr̥ṣṇavarṇaḥ pānīyaviśeṣaḥ) → sa
- Schottisch-Gälisch: [1] cofhaid→ gd
- Schwedisch: [1–7] kaffe→ svnkein Plural
- Serbisch: [1] кафа (kafa) → sr
- Shona: [1] kofi → sn
- Slowakisch: [1, 4–7] káva→ skf; [2, 3] kávovník→ skm
- Slowenisch: [1] kava→ sl
- Sorbisch:
- Niedersorbisch: [1–4] kafej → dsb m
- Obersorbisch: [1, 3, 4] kofej→ hsb ; [2] kofejowc→ hsb ; [6] swačina→ hsb ; [7] snědanje→ hsb , snědań→ hsbf
- Spanisch: [1] café→ esm; [2] cafeto→ esm
- Suaheli: [1] kahawa→ sw ; [2] mbuni→ sw
- Tadschikisch: [1] kahva () → tg
- Tagalog: [1] kape→ tl
- Thai: [1] กาแฟ (gaa-fâe) → th
- Tschechisch: [1] kafe→ csn; [1, 4–7] káva→ csf; [2, 3] kávovník→ csm
- Tschetschenisch: [1] q'akho → ce
- Türkisch: [1–6] kahve→ tr ; [7] kahvaltı→ tr
- Turkmenisch: [1] kofe→ tk
- Ukrainisch: [1] кава (kava) → uk
- Ungarisch: [1] kávé→ hu ; [2] kávécserje→ hu ; [4] kávébab→ hu , kávébabszem→ hu
- Venezianisch: [1] cafè→ vecm, (Kindersprache) chechè→ vecm
- Vietnamesisch: [1] cà phê→ vi
- Walisisch: [1] coffi→ cy
- Wallonisch: [1] cafè→ wa
- Weißrussisch: [1] кава (kava) → be ; [2] кававае дрэва (kavavaje drėva) → be
- Westfriesisch: [1] kofje→ fy
- Schwyzerdütsch (meist Hochalemannisch): [1] Kafi [ ˈkχɒfːi ], [ ˈkχɒfːe ]
- Berlinisch: [1] Kaffee [ ˈkafə ]; dünner Kaffee:Lorke
- Obersächsisch: [1] scherzhaft:ä Schälchen Heeßen
[1–8?] Wikipedia-Artikel „Kaffee“ [1–8?] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kaffee“. [1–8?] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaffee“ [1–7] Duden online „Kaffee“ [1–8?] canoo.net „Kaffee“ [1–8?] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Kaffee“
- ↑ Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002 , ISBN 3-406-47621-X , „Bohnenkaffee“, Seite 45
- ↑ Uwe Klussmann: Königin Nzinga und die Revolution. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016 , Seite 118-121, Zitat Seite 120.
- ↑Österreichische Verordnung des Bundesministers für soziale Sicherheit und Generationen über Kaffee- und Zichorienextrakte
Substantiv, n Bearbeiten
Kaf·fee, Plural: Kaf·fees
[1] veraltend für: Gaststätte, in der – zumeist neben einer gewissen Auswahl an Gebäckwaren – Kaffee 1 angeboten wird
[1] „Die Hausherren, in deren Grund und Boden plötzlich solche Reichtümer staken, saßen aufgeblasen in den Kaffees und waren des Lobes voll über ihren findigen Nachbarn, den man früher so grundlos und niederträchtig verleumdet hatte.“ [1]
Übersetzungen Bearbeiten
- Bretonisch: [1] kafedi→ br , ti-kafe→ br
- Englisch: [1] cafe→ en
- Esperanto: [1] kafejo→ eo
- Finnisch: [1] kahvila→ fi
- Französisch: [1] café→ frm
- Italienisch: [1] caffè→ itm
- Japanisch: [1] カフェ (かふぇ, kafe) → ja
- Jiddisch: [1] קאַפֿע (kafe) → yim
- Katalanisch: [1] cafè→ cam, cafeteria→ caf
- Niedersorbisch: [1] kafejownja → dsb f
- Okzitanisch: [1] cafè→ ocm
- Portugiesisch: [1] café→ ptm
- Rumänisch: [1] cafenea→ ro
- Schwedisch: [1] kafé→ sv , café→ sv
- Ungarisch: [1] kávézó→ hu , kávéház→ hu
- Weißrussisch: [1] кавярня (kavjarnja) → be
- Schwyzerdütsch: [1] Kaffee [ kχɒˈfːæ ], [ kχɒˈfːɛ ]
- Berlinisch: [1]
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007 , ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 677 [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaffee“ [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Kaffee“
Kaffee herkunft
Der Begriff „Kaffee“ ist abgeleitet vom arabischen „qahwa“ („anregendes Getränk“) bzw. vom türkischen „kahve“. Eventuell bezieht sich der Name auch auf die Region, in der die Kaffee-Pflanze ursprünglich beheimatet ist: die Provinz Kaffa im abessinischen Hochland von Äthiopien.
Kaffee stammt also – vermutlich – ursprünglich aus Äthiopien und wird seit seiner Entdeckung bzw. der Entdeckung seiner Wirkung in mittlerweile weltweit 50 Ländern der tropischen und subtropischen Regionen angebaut.
Der erste schriftliche Beweis für die Verwendung von Kaffee in seinem heutigen Sinne stammt von dem Heilkundigen und Philosophen Ibn-Sina (Avicenna). Er beschrieb in seiner Niederschrift ein Heilmittel, genannt „Bunchum“, das seine Herkunft im Jemen hatte. Einige hundert Jahre später wurde der Kaffeeanbau und die Kaffeebohne mit „Bunc“ bezeichnet, welches möglicherweise auf dieses Heilmittel zurückzuführen ist.
Kaffee wird in seiner heutigen Form bewiesenermaßen seit dem 15. Jahrhundert vor allem in Arabien getrunken. Man geht davon aus, dass vor allem Pilger von und nach Mekka das Getränk in der Welt verbreitet haben. Seit dem 16. Jahrhundert widmeten sich vor allem die Türken der Verbreitung des Kaffees. Von dort gelangte das Wissen über Kaffee auch nach Südeuropa, wo seither immer mehr Kaffeehäuser entstanden. Ab dem 17. Jahrhundert wurden auch die ersten Kaffeehäuser in Mittel- und Nordeuropa gegründet und immer beliebter.
Nach der erfolgreich abgewehrten türkischen Belagerung von Wien wurden auch hier Kaffeehäuser eröffnet. Die Wiener experimentierten ein wenig mit dem Heißgetränk und machten es durch weitere Zutaten wie Honig und Sahne für die verwöhnten europäischen Gaumen schmackhafter. In den nächsten Jahrhunderten sollte das Getränk auch für die breite Masse der Bevölkerung zugänglicher werden und zu einem festen Bestandteil jeder Küche werden. Im Zuge dieser zunehmend expandierenden Kaffee-Wirtschaft entwickelten sich auch die ersten Gerätschaften für die Zubereitung von Kaffee. Es entstanden handliche, mechanische Kaffeemühlen und Kaffeekannen, mit denen Kaffee bequem auf dem Herd gekocht werden konnte.
Im 20. Jahrhundert wurden erstmalig auch Instant-Kaffees entwickelt und auf dem Markt angeboten. In Europa war die Firma Nestlè Vorreiter auf diesem Gebiet. Auch die Entkoffeinierung des Kaffees entwickelte sich in dieser Zeit. Mit „Kaffee Hag“ kam der erste Durchbruch dieser Kaffeevariante auf den Markt.
Bis heute lassen sich immer wieder kluge Köpfe spezielle Varianten dieses Heißgetränks einfallen. In guten Kaffeehäusern erhält man heute eine eigene Liste mit vielfältigen Variationen von Kaffee. Sei es als Espresso, Cappucino, Latte Macchiato, Filterkaffee, Milchkaffee mit weißer oder brauner Schokolade, aufgepeppt mit Amaretto oder anderen Likören und und und.
"Entdeckung" des Kaffees
Die Ursprünge der Kaffeenutzung im Nahen Osten liegen so weit zurück, dass sich um sie nur noch verschiedene Legenden ranken. Die meisten sind mit der anregenden Wirkung des Getränkes verknüpft.
Einer Legende nach wird der Kaffee dadurch entdeckt, dass ein Maronitenmönch namens Naironus Banesius eine Viehherde beobachtet, die sich sonderbar benahm. Wie die Hirten im Lande Kaffa in Abessinien sich beklagten, waren die Tiere ungewöhnlich lebhaft und fanden bis spät in die Nacht keine Ruhe und zeigten keine Anzeichen von Müdigkeit.
Der Mönch ging diesem Rätsel nach und fand auf der Weide der Tiere eine dunkelgrüne Pflanze mit kirschähnlichen Früchten in grün, gelb und rot. Mit wissenschaftlicher Neugier bereitete sich der Mönch einen Sud aus dieser sonderbaren Pflanze und stellte fest, dass seine Müdigkeit schwand und er problemlos nachts wach bleiben konnte, um seinem Gebet nachzugehen.
Der Kaffeebaum existiert natürlich schon sehr viel länger. Die in der Legende angesprochene Region Kaffa, die dem Getränk später ihren Namen geben sollte, im abessinischen Hochland in Дthiopien ist vermutlich tatsächlich die Urheimat dieser Pflanze.
Einer anderen Deutung nach kommt das Wort von dem altarabischen "qahwah", das Wein bedeutet. Dieser war den Muslimen jedoch verboten - als der Kaffee mit seiner anregenden Wirkung den Wein ersetzte, bekam er den Namen des gemiedenen Getränks und wurde zum "Wein des Islam".
Die anregende Wirkung des Kaffees kommt durch die Substanz Trimethylxantin, auch Koffein genannt. Sie ist auch in Kakao, Tee und der Cola-Nuss enthalten und wirkt auf das zentrale Nervensystem, so dass die geistige Wachheit stimuliert wird.
Kaffee gedeiht in den Ländern, die zwischen dem 24. südlichen bis 24. nördlichen Breitengrad befinden. Er braucht eine Durchschnittstemperaturen von 20 Grad und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Neun bis zehn Monate nach der Blüte können die Kirschen, die normalerweise zwei Bohnen enthalten, geerntet werden. Während der drei bis vier Monate langen Haupterntezeit werden die reifen Kirschen fortlaufend sorgfältig von Hand gepflückt. Der Kaffeebaum als immergrüne Pflanze kann neben der Hauptblütezeit zu jeder Jahreszeit Blüten tragen.
Die Pflanze wuchs wild und wurde anfangs weder kultiviert noch durch Verarbeitung veredelt.
Kaffee
Inhaltsverzeichnis
Substantiv, m Bearbeiten
Anmerkung zum Geschlecht:
Das Geschlecht bei Bedeutung [1] ist regional (Schweiz) sächlich.
Nicht mehr gültige Schreibweisen:
Kaf·fee, Plural: Kaf·fees
Als im 17. Jahrhundert aus den Niederlanden und Großbritannien der Kaffee nach Deutschland kam, nannte man ihn noch Koffee; erst im 18. Jahrhundert wurde das O zum A, nachdem das französische Wort café → fr Verbreitung gefunden hatte. In Süddeutschland wird er heute noch so genannt. Ursprünglich leitet sich die Bezeichnung vom arabischen قهوة (DMG: qahwa ) „Wein“; später „Trank, der aus Beeren gekocht wird“ ab. Alternativ dazu besagen andere Quellen, dass das Wort Kaffee auch mit dem historischen Königreich Kaffa zu tun hat. [1]
[1] Ich trinke eine Tasse Kaffee. [2] Kaffee wächst in Arabien. [3] Kaffee wird geerntet. [3] „Eine weiße Oberschicht profitierte vom Handel mit Kaffee, Zucker, Baumwolle und Diamanten.“ [2] [4] Kaffee wird geröstet. [4] „Kaffee-Extrakt in fester Form oder in Pastenform darf keine anderen als die durch Extraktion aus Kaffee gewonnenen Bestandteile enthalten.“ [3] [5] Ich lade zum Kaffee ein. [6] Der Kaffee ist fertig; das bedeutet bei uns: aufstehen!
(nordwestdeutsch, mittelwestdeutsch) kalter Kaffee - Getränk, das aus einem Mix von Cola und Orangenlimonade besteht (salopp) etwas ist kalter Kaffee - etwas ist schon seit geraumer Zeit bekannt und daher nicht mehr von Interesse (umgangssprachlich) jemand hat wohl jemand anderen etwas in den Kaffee getan - jemand ist wohl nicht mehr recht bei Verstand (umgangssprachlich) jemandem kommt der Kaffee hoch - jemandem wird übel
Übersetzungen Bearbeiten
- Afrikaans: [1] koffie→ af
- Albanisch: [1] kafe→ sq
- Arabisch(DMG): [1] قَهْوَةٌ ( qahwa ) →ar ; [3, 4] بُنٌّ ( bunn ) →ar
- Aserbaidschanisch: [1] qəhvə→ az
- Asturisch: [1] café→ ast
- Aymara: [1] kafiya→ ay
- Baskisch: [1, 2] kafe→ eu
- Bengalisch: [1] কিফ (किफ, kipha) → bn
- Bosnisch: [1] kahva→ bs
- Bretonisch: [1] kafe→ br ; [4] greunenn gafe→ br , kafeenn→ br
- Bulgarisch: [1, 2] кафе (kafe) → bg
- Chinesisch: [1] 咖啡 (kāfēi) → zh
- Dänisch: [1] kaffe→ dau
- Englisch: [1–4] coffee→ en
- Esperanto: [1, 4, 5] kafo→ eo ; [2, 3] kafujo→ eo
- Estnisch: [1] kohv→ et
- Färöisch: [1] kaffi→ fo
- Finnisch: [1] kahvi→ fi
- Französisch: [1, 4–7] café→ frm; [2] caféier→ frm
- Friaulisch: [1] cafè→ furm, (Kindersprache) chechè→ furm
- Galicisch: [1] café moído→ gl
- Georgisch: [1] ყავა (qava) → ka
- Griechisch (Neu-): [1] καφές (kafés) → el
- Grönländisch: [1] kaffi→ kl
- Guaraní: [1] kafery→ gn , taperyva→ gn
- Gujarati: [1] કૉફી (kôphī) → gu
- Hebräisch: [1] קפה (qapah) → he
- Hindi: [1] कॉफ़ी (kôfī) → hi
- Indonesisch: [1] kopi→ id
- Interlingua: [1] caffe→ ia
- Inuktitut: [1] ᑳᐱ (kaapi) → iu , ᑲᑉᐱ (kappi) → iu ; (im weitesten Sinne)ᐃᒥᓕᐅᖅᐳᖅ (imiliuqpuq) → iu
- Irisch: [1] caife→ ga
- isiZulu: [1] ikhofi→ zu
- Isländisch: [1] kaffi→ is
- Italienisch: [1–3] caffè→ itm; [2] pianta del caffè→ itf
- Japanisch: [1] 珈琲 (コーヒー, kōhī) → ja
- Jiddisch: [1] קאַווע (kave) → yif
- Katalanisch: [1, 2] cafè→ ca
- Koreanisch: [1] 커피 (keopi) → ko
- Krimtatarisch: [1] qave → crh
- Kroatisch: [1, 2] kava→ hr
- Kurdisch: [1] qehwe () → ku
- Ladino: [1] cafè → lad
- Latein: [1] coffea→ la , potus arabicum→ la , cafeum→ la ; [2] Coffea→ la
- Lettisch: [1] kafija→ lv
- Limburgisch: [1] kaffee→ li
- Lingala: [1] kafe→ ln
- Litauisch: [1] kava→ lt
- Luxemburgisch: [1] Kaffi→ lbm
- Maa: [1] olkahawa oldurungi → mas
- Madagassisch: [1] kafe→ mg
- Malaiisch: [1] kopi→ ms
- Maltesisch: [1] kafè→ mt
- Maori: [1] kawhi→ mi
- Marathi: [1] कोफी (kophī) → mr
- Mazedonisch: [1] кафе (kafe) → mk
- Mongolisch: [1] кофе (kofe) → mn
- Niederdeutsch: [1] Koffi→ ndsm; [1, 2] Kaffee→ nds , Kaffe→ nds , Koffie→ nds ; [4] Koffibohnen→ nds ; [6] Koffidrinkenstiet→ ndsf
- Niederländisch: [1, 2] koffie→ nl
- Nordsamisch: [1] gáf'fe → se
- Norwegisch:
- Bokmål: [1] kaffe→ nbm
- Nynorsk: [1] kaffi→ nnm
- Okzitanisch: [1] cafè→ oc
- Pandschabi: [1] ਕਾਫ਼ੀ (kāfī) → pa
- Papiamentu: [1] kòfi→ pap
- Paschtu: [1] قهوه (ghahve) → ps , كافى () → ps
- Persisch: [1] قهوه (ghahve) → fa
- Polnisch: [1] kawa→ pl ; [2] kawowiec→ pl
- Portugiesisch: [1–4] café→ ptm
- Quechua: [1] kajwi→ qu
- Rapanui: [1] kapē → rap
- Rätoromanisch: [1] café → rm ; Surmeirisch: [1] café → rm ; Surselvisch: [1] caffè → rm ; Sutselvisch: [1] cafe → rm ; Oberengadinisch: [1] cafè → rm ; Unterengadinisch: [1] cafè → rm
- Rumänisch: [1] cafea→ ro
- Russisch: [1] кофе (kófe) → ru
- Samoanisch: [1] kofe→ sm
- Sanskrit: [1] यवनदेशीयक्षुद्रफलनिर्हृतः कृष्णवर्णः पानीयविशेषः (yavanadeśīyakṣudraphalanirhr̥taḥ kr̥ṣṇavarṇaḥ pānīyaviśeṣaḥ) → sa
- Schottisch-Gälisch: [1] cofhaid→ gd
- Schwedisch: [1–7] kaffe→ svnkein Plural
- Serbisch: [1] кафа (kafa) → sr
- Shona: [1] kofi → sn
- Slowakisch: [1, 4–7] káva→ skf; [2, 3] kávovník→ skm
- Slowenisch: [1] kava→ sl
- Sorbisch:
- Niedersorbisch: [1–4] kafej → dsb m
- Obersorbisch: [1, 3, 4] kofej→ hsb ; [2] kofejowc→ hsb ; [6] swačina→ hsb ; [7] snědanje→ hsb , snědań→ hsbf
- Spanisch: [1] café→ esm; [2] cafeto→ esm
- Suaheli: [1] kahawa→ sw ; [2] mbuni→ sw
- Tadschikisch: [1] kahva () → tg
- Tagalog: [1] kape→ tl
- Thai: [1] กาแฟ (gaa-fâe) → th
- Tschechisch: [1] kafe→ csn; [1, 4–7] káva→ csf; [2, 3] kávovník→ csm
- Tschetschenisch: [1] q'akho → ce
- Türkisch: [1–6] kahve→ tr ; [7] kahvaltı→ tr
- Turkmenisch: [1] kofe→ tk
- Ukrainisch: [1] кава (kava) → uk
- Ungarisch: [1] kávé→ hu ; [2] kávécserje→ hu ; [4] kávébab→ hu , kávébabszem→ hu
- Venezianisch: [1] cafè→ vecm, (Kindersprache) chechè→ vecm
- Vietnamesisch: [1] cà phê→ vi
- Walisisch: [1] coffi→ cy
- Wallonisch: [1] cafè→ wa
- Weißrussisch: [1] кава (kava) → be ; [2] кававае дрэва (kavavaje drėva) → be
- Westfriesisch: [1] kofje→ fy
- Schwyzerdütsch (meist Hochalemannisch): [1] Kafi [ ˈkχɒfːi ], [ ˈkχɒfːe ]
- Berlinisch: [1] Kaffee [ ˈkafə ]; dünner Kaffee:Lorke
- Obersächsisch: [1] scherzhaft:ä Schälchen Heeßen
[1–8?] Wikipedia-Artikel „Kaffee“ [1–8?] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kaffee“. [1–8?] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaffee“ [1–7] Duden online „Kaffee“ [1–8?] canoo.net „Kaffee“ [1–8?] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Kaffee“
- ↑ Christoph Gutknecht: Pustekuchen! Lauter kulinarische Wortgeschichten C.H. Beck, München 2002 , ISBN 3-406-47621-X , „Bohnenkaffee“, Seite 45
- ↑ Uwe Klussmann: Königin Nzinga und die Revolution. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016 , Seite 118-121, Zitat Seite 120.
- ↑Österreichische Verordnung des Bundesministers für soziale Sicherheit und Generationen über Kaffee- und Zichorienextrakte
Substantiv, n Bearbeiten
Kaf·fee, Plural: Kaf·fees
[1] veraltend für: Gaststätte, in der – zumeist neben einer gewissen Auswahl an Gebäckwaren – Kaffee 1 angeboten wird
[1] „Die Hausherren, in deren Grund und Boden plötzlich solche Reichtümer staken, saßen aufgeblasen in den Kaffees und waren des Lobes voll über ihren findigen Nachbarn, den man früher so grundlos und niederträchtig verleumdet hatte.“ [1]
Übersetzungen Bearbeiten
- Bretonisch: [1] kafedi→ br , ti-kafe→ br
- Englisch: [1] cafe→ en
- Esperanto: [1] kafejo→ eo
- Finnisch: [1] kahvila→ fi
- Französisch: [1] café→ frm
- Italienisch: [1] caffè→ itm
- Japanisch: [1] カフェ (かふぇ, kafe) → ja
- Jiddisch: [1] קאַפֿע (kafe) → yim
- Katalanisch: [1] cafè→ cam, cafeteria→ caf
- Niedersorbisch: [1] kafejownja → dsb f
- Okzitanisch: [1] cafè→ ocm
- Portugiesisch: [1] café→ ptm
- Rumänisch: [1] cafenea→ ro
- Schwedisch: [1] kafé→ sv , café→ sv
- Ungarisch: [1] kávézó→ hu , kávéház→ hu
- Weißrussisch: [1] кавярня (kavjarnja) → be
- Schwyzerdütsch: [1] Kaffee [ kχɒˈfːæ ], [ kχɒˈfːɛ ]
- Berlinisch: [1]
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007 , ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 677 [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kaffee“ [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon „Kaffee“
Der Ursprung des Kaffees
Legendenumwoben bleibt die Entdeckung des Kaffees.
Eine etwas verklärte Version erzählt, der Engel Gabriel habe den Kaffee dazu verwendet, um den Propheten Mohammed aufzubauen.
Es wird auch überliefert, abessinische Mönche hätten beobachtet, dass ihre Ziegen ein eigenartiges Verhalten entwickelten, nachdem sie die roten Früchte eines bestimmten Buschbaums gegessen hatten.
So brauten sie dann aus den herausgeschälten Kernen dieser Frucht einen Extrakt, der ihnen half bei den nächtlichen Gebetsstunden wach zu bleiben.
Aus Äthiopien verbreitete sich der Kaffee erfolgreich in den ganzen arabischen Raum, von Kleinasien bis zu den Mittelmeergebieten. Im gleichen Zuge wurden auch die Geräte zur Zubereitung überall adaptiert.
Aus verschiedenen Beduinengräbern sind Funde bekannt, die auf den täglichen Genuss des Kaffees hinweisen.
Im 16. Jahrhundert gelangte der Kaffee dann nach Istanbul, wo das erste öffentliche Kaffeehaus entstand. In Europa wurde der Kaffee erst nach vielen weiteren Jahren bekannt. Sein Import entwickelte sich nach demjenigen von Cacao und Tee.
In Wien wurde 1683 das erste Kaffeehaus gegründet, nachdem die Türken dort am Ende ihrer Stadtbelagerung einige Säcke rohe Bohnen zurückgelassen hatten. Die Kunde vom Kaffee verbreitete sich aber erst nach der napoleonischen Europabesetzung auf kontinentaler Ebene.
Kaffee: Genussmittel afrikanischen Ursprungs
Eine kleine Geschichte des Kaffees
von Felicia ChacГіn DГaz und BjГ¶rn Pawlak
"Kaffee" bezeichnet sowohl eine Pflanze, als auch das mit ihren gerösteten Samen - den "Kaffeebohnen" - hergestellte Getränk. Die Kaffeepflanze, auch "Coffea" genannt, wächst als kleiner Baum oder Strauch und kommt ursprünglich aus dem ostafrikanischen Raum aus Äthiopien und Sudan. Das Getränk ist schon seit langem weltweit eines der beliebtesten überhaupt. Seit wann trinkt der Mensch Kaffee? Wie wird dieser hergestellt und zubereitet?
Wichtigster Inhaltsstoff des Kaffeegetränks ist das "Koffein" - ihm verdankt der Kaffee seine belebende und anregende Wirkung. Viele Menschen genießen Wohlgeruch und Geschmack eines frisch aufgebrühten Kaffees schon am Morgen nach dem Aufstehen - Kaffeetrinken ist längst zu einem Ritual geworden.
Von den vielen verschiedenen Arten der Kaffeepflanze sind zwei besonders verbreitete: der Arabica-Kaffee ("Coffea arabica") und der Robusta-Kaffee ("Coffea canephora"). Der Arabica-Kaffee ist das "Original" unter den Kaffeepflanze - ursprünglich stammte er aus dem Bergland Ostafrikas. Mittlerweile baut man ihn in zahlreichen tropischen und subtropischen Ländern an, vor allem in Brasilien.
Was ist Kaffee? Zunächst einmal eine Pflanze!
Der Arabica-Kaffee ist wertvoller und ergiebiger als der Robusta-Kaffee - Arabica wächst eher im Hochland in gemäßigten Klimazonen, Robusta hingegen wächst auch in den tiefer liegenden heißen Regionen. Frisch aufgebrühter Kaffe - egal ob mit Filter oder mit der Espressomaschine - wird fast immer mit den Arabica-Bohnen hergestellt. Die Robusta-Bohnen verwendet man hingegen gerne bei der Herstellung von "Instantkaffee" - also Kaffeepulver, das sich im Wasser auflöst.
Der Kaffeebaum erinnert vom Aussehen her ein wenig an den Lorbeerbaum - seine Blüten sind weiß und riechen süßlich. Der Kaffeebaum produziert bereits neue Blüten, während die Früchte noch ausreifen. Die Früchte der Pflanze, die so genannten "Kaffee-Kirschen", sind kugelförmig und im reifen Zustand dunkelrot. Bei der Ernte haben sie in etwa die Größe von gewöhnlichen Kirschen. Im Inneren der Früchte befinden sich jeweils zwei, selten auch drei Samen - dies sind die späteren Kaffeebohnen. Bevor man das Kaffeegetränk herstellen kann, müssen die Samen von der Schale und vom Fruchtfleisch getrennt, gesäubert, getrocknet, geröstet und schließlich zermahlen werden.
Ein Kaffeebaum trägt etwa 15 bis 20 Jahre lang regelmäßig Früchte aus - man könnte von der "Lebensdauer" des Baumes sprechen. Es dauert allerdings auch ungefähr fünf Jahre, bis ein junger Kaffeebaum erstmals seine durchschnittliche Menge an Früchten produziert.
Die Röstung: entscheidend für den Geschmack
Der vielleicht wichtigste Schritt bei der Verarbeitung der Kaffeesamen ist die Röstung - bei diesem Vorgang entscheidet sich, welche Geschmackseigenschaften das spätere Kaffeegetränk haben wird. Der erfahrene Kaffeekenner unterscheidet Eigenschaften wie "Aroma", "Körper", "Säuregehalt" und "Farbe". Ziel ist es natürlich, die verschiedenen Vorlieben der Menschen zu treffen - manche mögen den Kaffee gerne stark und kräftig im Geschmack, andere hingegen bevorzugen ein mildes Aroma.
Um die Geschmacksvielfalt noch zu vergrößern, ist es außerdem üblich, verschiedene Kaffeesorten und verschiedene Röstungen miteinander zu kombinieren ("Kaffee-Mischungen"). Man unterscheidet je nach Stärke hauptsächlich vier verschiedene Arten der Röstung: die "Helle Röstung", "Mittlere Röstung", "Starke Röstung" und "Doppelte Röstung". Je stärker man den Kaffee röstet, desto stärker wird er auch im Geschmack.
Die Herkunft des Kaffees: Eine Legende
Es gibt verschiedene "Legenden", die darüber berichten, wie der Mensch einst den Kaffee als Getränk für sich entdeckt hat. Unter einer Legende versteht man eine Erzählung, bei der nicht mehr festgestellt werden kann, ob sie wahr ist oder nicht. Fest scheint zu stehen, dass die ersten Kaffeetrinker im ostafrikanischen Äthiopien (damals zumeist "Abessinien" genannt) beheimatet waren.
Einer Überlieferung nach waren die Entdecker des Kaffees Ziegenhirten aus der äthiopischen Region Kaffa - ihre Tiere naschten von den Blüten und Früchten des in freier Natur wachsenden Arabica-Kaffeebaums und verhielten sich danach aufgedreht - sie sprangen wild in der Gegend umher. Ein Hirte namens "Kaldi" probierte der Legende nach selbst von der Frucht, fand sie aber ungenießbar. Angewidert spuckte er sie ins Feuer, woraufhin sich der köstliche Duft gerösteten Kaffees auszubreiten begann.
In etwas anderer Überlieferung haben die Hirten den Mönchen in einem nahe gelegenen Kloster von der Kaffeepflanze und ihrer seltsamen Wirkung bei den Ziegen erzählt - demnach waren es dann die Mönche, die den ersten Kaffee kochten, um die ganze Nacht hindurch miteinander beten zu können.
Traditionell wurden die Kaffeebohnen in Äthiopien zunächst in einer großen Eisenpfanne geröstet, anschließend dann im Mörser zerstampft und mit heißem Wasser und Zucker in einem Tonkrug - "Jabana" genannt - vermischt. Auch heute wird der Kaffee dort noch auf ähnliche Weise zubereitet.
Auch in der religiösen Überlieferung taucht der Kaffee auf - die Moslems erzählten sich die Geschichte, dass der Erzengel Gabriel dem "Propheten" Mohammed ein schwarzes Getränk darreichte, welches ihm wieder Leben und Kraft einhauchen sollte. (Ein Prophet ist ein Mensch, der Kontakt mit Gott hatte und in seinem Namen eine Botschaft verkündet. Das Christentum und der Islam hatten teilweise die gleichen Propheten - Jesus Christus zum Beispiel ist aus islamischer Perspektive einer der Propheten.) Bei dem Mohammed dargereichten Getränk handelte es sich natürlich um Kaffee. Im Islam vergleicht man die tiefschwarze Farbe des Kaffees außerdem mit der Farbe des heiligen "Schwarzen Steins", der ein Teil der "Kaaba" in Mekka ist. Die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude, ist das bedeutendste Heiligtum des Islams. Der Schwarze Stein, angeblich ein Meteorit, befindet sich an der nach Osten zeigenden Ecke der Kaaba.
Die weltweite Ausbreitung des Kaffees
Von Äthiopien aus gelangte der Kaffee Jahrhunderte später, nämlich ab dem 14. Jahrhundert nach Christus, auf die östlich gelegene Arabische Halbinsel - heute befinden sich hier die Staaten Saudi-Arabien, Jemen, Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Katar, Kuwait und Bahrain. Wahrscheinlich waren es Sklavenhändler, die den Kaffee von ihren "Missionen" mitbrachten.
Ab jetzt stiegen arabische Kaufleute in den Handel mit Kaffee ein. Sie versuchten, die Verbreitung der Kaffeesamen nach Möglichkeit zu verhindern, um keine zusätzliche Konkurrenz zu bekommen. In der Gegend des heutigen Jemen entstanden neue Kaffee-Anbaugebiete, um die steigende Nachfrage zu stillen. Auch in Europa und in Indien begann man mit der Zeit, sich für die Ware Kaffee zu interessieren. Im 17. Jahrhundert wurde Kaffee zum ersten Mal auch auf dem amerikanischen Kontinent eingeführt - später entstanden in Süd- und Mittelamerika große Anbaugebiete für Kaffee.
In Mekka wurden im 16. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser aufgemacht. Es gab jedoch immer wieder Phasen, in denen der Kaffeekonsum durch die islamische Priesterschaft verboten und unter Strafe gestellt wurde, weil man darin zeitweise eine mit der Religion nicht verträgliche Droge sah. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Kaffee als Getränk überall in der islamischen Welt gesetzlich zugelassen.
Kaffeehäuser in Europa
In Europa war es die Handelsgroßmacht Venedig, die den Kaffee im 16. Jahrhundert für sich entdeckte und auf dem ganzen Kontinent bekannt machte. Innerhalb des nächsten Jahrhunderts wurde der Kaffee überall beliebt - zunächst konnten es sich allerdings nur sehr wohlhabende Menschen leisten, die hohen Preise für den Kaffee zu bezahlen. Es kam langsam in Mode, den Kaffee mit Milch zu trinken.
In den europäischen Metropolen wie London, Paris oder Wien wurden zahlreiche Kaffeehäuser eröffnet. In Deutschland stand das erste Kaffeehaus im Jahr 1697 in Bremen ("Haus Schütting"), allerdings hatten die Engländer zuvor schon in Hamburg ihrerseits ein Kaffeehaus eröffnet. Die Kaffeehäuser wurden auch gesellschaftlich bedeutend: Sie waren beliebte Treffpunkte für politische, künstlerische und intellektuelle Vereinigungen - man spricht in diesem Zusammenhang auch von "Clubs", "Zirkeln" oder "Kreisen".
Holland hatte für den europäischen Handel zunächst weitgehend das "Monopol", weil es in seinen Kolonien in Übersee - besonders auf der indonesischen Insel Java - im großen Stil Kaffee anbauen ließ. "Monopol" nennt man eine Marktsituation, in der es für eine bestimmte Ware nur einen einzigen Anbieter gibt. Später erschlossen die anderen europäische Großmächte ihrerseits Regionen, in denen sie ihren eigenen Kaffee anzubauen begannen.
Die Kaffeeproduktion heute
Kaffee zählt heutzutage zu den wichtigsten Handelsprodukten der Welt - in Zahlen ausgedrückt beträgt die jährlich produzierte und gehandelte Menge ungefähr acht Millionen Tonnen (Stand 2009). (Eine Tonne entspricht 1.000 Kilogramm.) Die größten Kaffeeproduzenten der letzten Jahre waren mit weitem Abstand Brasilien, dann Vietnam, Kolumbien, Indonesien und Äthiopien, das Herkunftsland des Kaffees. Aus Brasilien stammte zuletzt knapp ein Drittel des weltweit erzeugten Kaffees. Die bedeutendsten Abnehmerländer sind die USA, Deutschland, Frankreich, Japan und Italien. Den größten Kaffeekonsum pro Kopf verzeichnet Finnland - statistisch gesehen trinkt jeder Finne durchschnittlich fünf Tassen Kaffee pro Tag.
70 Prozent des weltweit produzierten Kaffees stammt aus kleinbäuerlichen Betrieben. Nur ein kleiner Anteil des letztlich für den Kaffee bezahlten Preises landet bei den Kaffeebauern - das meiste Geld bleibt bei Steuern, Zöllen, Transportkosten, Einzel- und Großhändlern sowie Plantagenbesitzern hängen.
Für manche Länder wie Äthiopien wurde es zum großen Problem, dass man in großen Mengen Kaffee für den "Export" (also für den Verkauf ins Ausland) angebaut hatte - der Preis dafür war nämlich, nicht mehr die Lebensmittel anzubauen, die für die Ernährung der eigenen Bevölkerung benötigt werden. Wenn die Kaffee-Weltmarktpreise plötzlich fallen, wird nicht mehr genug Geld erwirtschaftet, um die notwendigen Lebensmittel auf dem Weltmarkt zu kaufen ("Kaffeekrise"). Die Folge davon sind schreckliche Hungerkrisen - in Äthiopien kam es zu einer solchen zuletzt im Jahr 2003.
Leider wurden die bei den Großbanken im Norden (USA und Europa) verschuldeten ärmeren Länder des Südens in den letzten Jahren und Jahrzehnten mithilfe von mächtigen Institutionen wie dem "Internationalen Währungsfonds" ("IWF", auf Englisch "IMF"), der "Weltbank" und der "Welthandelsorganisation" ("WHO", auf Englisch "WTO") dazu gezwungen, die eigenen Landwirtschaften auf den Export umzustellen. Man spricht auch von "Exportwirtschaft" - das Gegenmodell ist die umweltverträglichere "Subsistenzwirtschaft", die in erster Linie am eigenen Bedarf orientiert ist.
Natürlich betrifft dieses Problem nicht nur den Anbau von Kaffee, hier hat es sich aber besonders deutlich gezeigt. Viele Länder des Südens, die so genannten "Entwicklungsländer", haben ihre Unabhängigkeit (soweit sie diese je besessen haben) ein großes Stück weit verloren, weil sie sich - oft gezwungenermaßen - einseitig vom Weltmarkt abhängig gemacht haben. Oft wird es in der Politik so dargestellt, als ob solche Umstellungen (man spricht auch von "Strukturanpassungsprogrammen") zum Wohle eines "unterentwickelten" Landes stattfinden - die Wirklichkeit sieht aber weitgehend anders aus.
Wirkung des Kaffees auf den menschlichen Körper
Der Hauptwirkstoff des Kaffees ist das "Koffein" - man macht diesen Stoff sowohl für die aufmunternde und leicht antidepressive, als auch für die wach machende Wirkung des Kaffees verantwortlich. Koffein in Reinform zählt zu den psychoaktiven Drogen und gilt als "Stimulanzmittel".
Bildgebende Verfahren konnten nachweisen, dass die Konzentrationsfähigkeit des menschlichen Gehirns durch den Genuss von koffeinhaltigen Substanzen verstärkt wird. Besonders die Regionen des Gehirns, in denen man das Kurzzeitgedächtnis vermutet, sind unter dem Einfluss von Koffein stark aktiviert. Das Koffein regt die Produktion des Nervenbotenstoffes "Dopamin" an.
Kaffee hat eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften. Im Kaffee enthalten sind etwa die so genannten "Antioxidantien", welche dem menschlichen Körper beim Abbau von "freien Radikalen" helfen - ähnliches gilt übrigens auch für den Kakao und für den Tee. Freie Radikale sind krank machende Zerfallsprodukte von biochemischen Reaktionen im Körper. Sie entstehen beim "Verbrennungsprozess" in den menschlichen Zellen, können aber auch durch Nahrungsaufnahme und Atmung von außen in den Körper gelangen.
Dem Kaffee wird aufgrund des hohen Anteils an Antioxidantien die Eigenschaft zugeschrieben, vorbeugend gegen Krebserkrankungen zu wirken. Aufgrund des Koffeingehalts gilt Kaffee außerdem als vorbeugendes Mittel gegen die "neurologischen" Krankheiten Alzheimer und Parkinson ("neurologisch" bedeutet "das Nervensystem betreffend"). Insgesamt gibt es also eine Reihe von positiven Wirkungen, die Kaffee auf Körper und Geist ausübt. Jüngere Kinder sollten jedoch keinen Kaffee trinken, da sie das Koffein noch nicht vertragen.
Ein übermäßiger Kaffeekonsum kann sich auch gesundheitsschädigend auswirken. Vor allem Menschen, die Herzbeschwerden haben, unter Bluthochdruck leiden oder unter ständigem Stress stehen, sollten nicht zu viel Kaffee trinken. Übermäßiger Kaffeegenuss kann auch zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Wer einen empfindlichen Magen hat, verträgt Kaffee nur in Maßen.
Vom Kakao zur Schokolade
Kakao: Uraltes Erbe der Indianer
Seit wann trinkt der Mensch Milch?
Costa Rica
Tee: Kulturpflanze aus Asien
Vom Getreide zum Brot
Woher kommt der Adventskranz?
Warum feiern wir Weihnachten?
Das Zeitalter der Aufklärung
Weihnachten in anderen Ländern Europas
Die Pubertät: Vom Jungen zum jungen Mann
Drogen - Genuss- und Rauschmittel?
Artikelempfehlungen:
Vom Kakao zur Schokolade
Kakao: Uraltes Erbe der Indianer
Seit wann trinkt der Mensch Milch?
Woher kommt der Adventskranz?
Warum feiern wir Weihnachten?
Das Zeitalter der Aufklärung
34 Bewertungen fГјr diesen Artikel
Hier kannst du deine persönliche Bewertung für den Artikel abgeben. Wähle zwischen einem Stern (schlecht) und fünf Sternen (super). Zusätzlich kannst du einen Kommentar abgeben. Die mit einem * gekennzeichneten Felder müssen ausgefüllt werden.
Vielen Dank!
Deine Bewertung ist angekommen und wird nun geprГјft.
ach und kaffee ist echt lecker..
Und weil ich ein Referat machen muss Гјber Kaffe.
Der Artikel wird gedruckt.
Willst du den Artikel einem Freund oder einer Freundin weiterempfehlen? Dann fГјlle einfach das nachfolgende Formular aus.
Die mit einem * gekennzeichneten Felder mГјssen ausgefГјllt werden.
Hinweis zum Copyright für Schüler und Lehrer: Die Texte von Helles-Koepfchen.de dürfen für den Schulunterricht (z.B. zur Unterrichtsvorbereitung, als Unterrichtsmaterialien, für Hausaufgaben oder Referate) auch für die ganze Schulklasse kostenlos ausgedruckt und vervielfältigt werden. Einzige Voraussetzung ist eine korrekte Quellenangabe, die wie folgt aussieht: Quelle: Helles-Koepfchen.de, [Link zum Artikel]. Die Druckversionen aller unserer Artikel beinhalten in der Fußzeile bereits die passende Quellenangabe - diese muss auf den Ausdrucken sichtbar sein.
Auch interessant:
Harry-Potter-Quizfrage
Wo Гјberlebte Harry als Baby den Todesfluch? (von Mirjam Lamprecht, 11 Jahre, Landkreis WГјrzburg)
Upcycling Basteltipps fГјr Advent und Weihnachten
FuГџball-WM 2018: Spielplan zum Ausdrucken
Neues Game: Verschollen!
Wie wird das Wetter?
Гњber die Community
Hurrikans und Tornados
Zauberhafte Lichtbilder
Quiz: Tiere
Länder: Großbritannien
Die neuesten Postings
- D17 (17) 20:44 Uhr
Noch nicht, da es bei uns noch nicht so kalt ist. Noch habe ich nur warme Kleidung unter der Matschhose an.
- vögelchen (14) 19:20 Uhr
Esst ihr Zucker?
Hallo, eine Freundin von mir will jedes mal wenn sie irgendwo zu Besuch ist unbedingt Süßigkeiten essen. Ihre Eltern verbieten es zu Hause eher. Das heißt sie haben zu Ha[. ]
- ponyandrea (12) 15:28 Uhr
Hat schon jemand von euch schneehose an?
- Dione (20) 10:05 Uhr
PrГјfung am Freitag verweigern?
Hey Sebastian, nimm dir die Kritik von deinem Lehrer nicht ganz zu Herzen. Wusstest du, dass man durch Kritik nichts anderes als Stärker werden kann? Es sei denn du gibst auf. Aber das wür[. ]
- Sebastian010203 (16) 20:58 Uhr
PrГјfung am Freitag verweigern?
Hallo, ich habe das Gefül das meine Sportlehr ein Problem mit mir hat. Wir haben seit den Sommerferien das Thema Tennis im Schulsport. ich habe echt kein gutes Ballgefühl. Tr[. ]
- irgendjemand (13) 19:11 Uhr
Eltern und Noten
Also meine Eltern reagieren bei schlechten Noten unterschiedlich. Es kommt auf das Fach an. Zum Beispiel sind sie in Mathe strenger als in Englisch/Deutsch oder sowas. Da es aber nicht so oft vorkommt[. ]
- MasterXJanX (17) 22:11 Uhr
Eltern und Noten
Naja, das gehört halt leider dazu. Aber so viel kann ich sagen: Ich bin ein sehr erhgeiziger Mensch - sagte vor Jahren auch mal ein Psychologe zu mir bzw. damals noch meiner Mutter ;) Meine[. ]
- MasterXJanX (17) 21:44 Uhr
Bei mir begann das so mit 15, wo ich es zunehmend lächerlich fand, wenn meine Mutter mir z.B. verbieten wollte, zu Jahreszeiten wie jetzt, wo es schon ab 17 Uhr stockdunkel ist, zum Kiosk zu gehe[. ]
- banana_girl (14) 19:46 Uhr
Sie können bis 18 und theorisch auch normal, aber es nervt halt einfach tierisch und mich nervt das schon seit mind. 12
- Alena xx (16) 18:30 Uhr
Eltern und Noten
Wenn ichs schlechte Noten bekomme gibt es drei Wege wie meine Eltern reagieren: 1. Sie sind normal, wenn sie wissen ich habe echt gelernt. 2.Sie sind streng und sagen ihc soll pro tag eine stunde math[. ]
Zuletzt häufig gesucht
Tier-Quizfrage
Ameisenbären haben keine Zähne, wie zerkauen sie die Nahrung?
Startseite
Reportage
Community
В© 2017 Cosmos Media UG | Helles-Koepfchen.de - die beliebteste Suchmaschine fГјr Kinder seit 2004
Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in den Jahren 2009 und 2010 sowie 2011 bis 2013; Zudem gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in den Jahren 2014 bis 2017
Комментариев нет:
Отправить комментарий